Die Bürger von Santa Maria haben 2013 mit 83 Prozent grossmehrheitlich für eine Umfahrung des Dorfes abgestimmt.

Die Bürger von Santa Maria haben 2013 mit 83 Prozent grossmehrheitlich für eine Umfahrung des Dorfes abgestimmt. Kantonsingenieur Herr Knuchel behauptet, dies sei nur eine Konsultativabstimmung gewesen. Wie kommt er zu dieser Behauptung? Weiter meint Herr Knuchel, es müsse eine Kosten Nutzen-Rechnung gemacht werden. Die geplante Umfahrung Santa Maria ist laut seiner eigenen Aussage mit 20 Millionen Franken die kostengünstigste von allen sieben
Projekten.

Herr Knuchel verlangt, dass die Umfahrung Santa Maria zuerst in einem Gesamtkonzept mit den anderen Projekten eingebaut wer den müsse, bevor die Umfahrung von Santa Maria realisiert werden könne. Dieses Gesamtkonzept ist erst auf August 2021 geplant, mit Genehmigung des Bundes 2022, Baubeginn frühestens 2023, ganze zehn Jahre nach der Abstimmung der Gemeinde Santa Maria, eine Zumutung der Behörden diesem Dorf und seinen Bewohnern gegen-
über!

Herr Knuchel liess auch verlauten, dass das Engadin mit seinen Anliegen La Punt und Susch vorgezogen werden soll. Die Stiftung Landschaftsschutz droht mit einer Einsprache gegen die geplante offene Linienführung der Umfahrung Santa Maria und wirbt für eine Tunnelvariante, was das Projekt um das Dreifache verteuern würde.

Die bestehende Situation ist menschenunwürdig! Der Schutz der Bevölkerung muss unbedingt den Interessen des Landschaftsschutzes übergeordnet werden. Kein Wunder, dass die Talbewohner resignieren und sich von den kantonalen Be-
hörden in Chur im Stich gelassen fühlen.

Die Gemeinde Val Müstair muss die Kantonsbehörden unverzüglich auffordern, die Umfahrung Santa Maria in den Richtplan einzufügen und dem Bund noch in diesem Jahr vorzulegen, damit das Projekt nach der offiziellen Genehmigung im 2021 realisiert werden kann. Ersatzmassnahmen wie Verkehrsampeln, Kadetteneinsatz, 30-km/h-Zone sind zwar erwogene, aber absolut untaugliche Lösungen für die bestehenden Verkehrsprobleme.

Santa Maria ist nicht Schmitten. Der Tagesverkehr liegt um über 50 Prozent höher und ist an Spitzentagen um über 25 Prozent gestiegen, in Schmitten um 1 Prozent gesunken. In Santa Maria sind die Alarmwerte der Lärmschutzverordnung (LSV) erreicht, in Schmitten nicht. Die geplante Umfahrung tangiert keine Schutzgebiete von nationaler Bedeutung. Santa Maria hat nicht nur bessere Gründe für eine Umfahrung, sondern auch das bessere Projekt als Schmitten.

Ursula & Jürg Davatz aus Lü

Leserbrief_Ursula_Jürg_Davatz_10.8.2020

Entdecke mehr von Sta. Maria Renaissance/Renaschimaint

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen