Das Münstertal bietet für Menschen Lebensqualität an

Dieses Dokument ist Antwort auf den folgenden Bericht:

https://www.regiunebvm.ch/fileadmin/pdf/Administraziun/RegRK_EBVM_Auflageexemplar.pdf

Dem Val Müstair wird in diesem Bericht eine bedenkliche, schlechte Zukunftsperspektive vorausgesagt. Man geht davon aus, dass es in 30 Jahren nur noch 1000 Talbewohner hat (heute 1430). Man spricht von «Projektchen», was einen abwertenden Unterton gegenüber von regionalen Bemühungen, und Initiativen aufzeigt, überheblich ist und sich demotivierend auswirkt. 

Die digitale Vernetzung G5 als Notwendigkeit für eine Revitalisierung des Tals im Sinne von HomeOffice Arbeitsplätzen wird zurecht erwähnt und betont.

Die verkehrstechnische Erschliessung, ein weiterer ausschlaggebender Faktor, wird falsch dargestellt. Für die Erreichbarkeit von Chur – Val Müstair werden 3 bis 4 Stunden angegeben, was heute mit dem Vereinatunnel nicht mehr stimmt. Von Bern bis Val Müstair werden 6 Stunden erwähnt! Vor wie vielen Jahren wurde dieses Paper erstellt?

Die Idee eines Tunnels von Scuol nach Müstair ist aus unserer Sicht eine viel zu teure und schlechte Raumplanung. Die Fahrt von Zernez über den Ofenpass auf der top ausgebauten Ofenbergstrasse ist ein scenic drive, eine landschaftlich reizvolle Fahrt erster Güte, die ihren ganz eigenen Reiz hat.

Als spezielle Anziehungspunkte des Münstertals werden lediglich die Biosfera und das Weltkulturerbe des Klosters in Müstair erwähnt. Die Region Münstertal hat und hätte auch in Zukunft weit mehr anzubieten: das Isos zertifizierte Dorf Sta.Maria, das über eine Umfahrung so schnell wie möglich von seinem Verkehrschaos befreit werden muss, kann zu einem kulturellen Anziehungspunkt werden mit dem geplanten Museum der Fundaziun Da Vaz. Renommierte Schriftsteller wie Donna Leon, Tim Krohn, der einheimische Peter Roth sind schon jetzt in diesem Dorf aktiv. Seminare, Weiterbildungen im Humanbereich können in Sta.Maria Fuss fassen und zur Tradition werden. Das tausend zweihundert Jahre alte Dorf, Grundsteinlegung 801 laut Legende durch Karl der Grosse, ist den Autoren kein Wort wert. Die während Monaten vom täglichen Verkehrschaos des Durchgangsverkehrs, vom Lärm und den Abgasen geplagten Anwohner werden nicht erwähnt, ebenso die vom Kanton und der Gemeinde vertrödelte Umfahrung, die 1997 und 2013 in zwei Volksabstimmungen beschlossen wurde.

Das Val Müstair ist dank seiner Abgeschiedenheit von der Hektik der Städte für Familien, Dichter, Denker, Erfinder, innovative home office Arbeitende ideal. 

All dies kann zu einer wirtschaftlichen Entwicklung führen für Hotellerie, Spezialitätenläden, Wandertourismus im Sommer und Winter, aber auch im Bereich den unter die Räder gekommenen Immobilien neue Impulse auslösen.

Ein weiterer besonderer Reiz des Münstertals ist seine Öffnung ins Vinschgau und weiter nach Italien. Schon jetzt hat dies zu einem wirtschaftlichen Aufschwung geführt, indem sich verschiedene Unternehmen im Val Müstair niedergelassen haben.

Die Revitalisierung des Münstertals und im speziellen von Santa Maria sollte weder über einen Tunnel von Scuol nach Müstair noch durch einen Tunnel nach Mals ins Vinschgau zerstört werden.

Die Umfahrung von Silvaplana hat CHF 65 Mio gekostet. Eine Umfahrung von Sta.Maria für CHF 25 Mio ist machbar. Der Julierpass hat während dem ganzen Jahr viel Verkehr. 75% der Touristen im Val Müstair kommen im Sommer. Genau dann ist der Umbrailpass für Autos, Motorräder, Velos, Lastwagen, Wanderer etc geöffnet. Dieser Umbrailverkehr verstopft im Sommer Sta.Maria und zerstört das Dorf, seine Menschen und ihre Kultur. Sta.Maria braucht eine Umfahrung.

In der Schweiz gibt es viele Umfahrungsprojekte. Es geht darin immer um das Gleiche: Ein Wiederbelebung vom Dorf-/Stadtkern. 

Das Münstertal bietet für Menschen Lebensqualität an (PDF)

Mit freundlichen Grüssen

Ursula und Jürg Davatz

%d Bloggern gefällt das: